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Checkpoint Woodstock
Samstag 11. Januar 2020 20:00
Thalia in der Gaußstraße 25€Veranstaltung Navigation
Russland liebt es, Jubiläen und Geburtstage zu feiern. Anlässlich des kommenden 50. Geburtstags von Woodstock wurde hier in Moskau auf persönliche Bestellung von Vladimir Putin das Checkpoint Woodstock Museum errichtet und dem Besuch des US-Präsidenten Donald Trump gewidmet. Wir heißen auch alle auswärtigen Gäste herzlich willkommen zu diesem wichtigsten Kulturereignis unserer Hauptstadt,“ heißt es zur Begrüßung der Besucher bei der feierlichen Eröffnung des Woodstock Museums in Moskau.
Die Zeremonie ist stilistisch eine Reminiszenz an die TV-Serie „Santa Barbara“, die Oscarverleihung und die Konzert-Gala, die alljährlich zum „Tag der Polizei“ im Kreml stattfndet. Es gibt Grußbotschaften amerikanischer Farmer, die Russlandfähnchen schwenkend „Imagine“ singen, Frauenchöre verschiedener russischer Kleinstädte, die Songs von Janis Joplin und Jimi Hendrix einstudiert haben, Moskauer Schülerbotschafter, die die Biografen berühmter Beatniks auswendig rezitieren, die Formel von LSD an die Tafel schreiben und die psychedelische Wirkung referieren.
„Checkpoint Woodstock“ ist – im Angesicht einer Zeit, in der sich in Ost und West mehr und mehr rechte Bewegungen formieren – ein Requiem auf die Ära der 68er. Die performative Installation erzählt von sozialen Utopien und verlorenen Illusionen und ist zugleich eine Einladung zum Perspektivwechsel: Die russische Theatermacherin, Autorin und Leiterin des NETFestivals Marina Davydova, der Bühnenbildner Zinovy Margolin und der Komponist Vladimir Rannev werfen zusammen mit einem internationalen Ensemble, von Moskau aus westwärts schauend, einen Blick zurück nach vorn, in unser aller Zukunft.
Koproduktion mit dem Lithuanian National Drama Theatre Vilnius in Kooperation mit dem Gogol Center Moskau.
von Marina Davydova / Regie Marina Davydova / Uraufführung / Aus dem Russischen von Stefan Schmidtke
Foto: Krafft Angerer